Chancen erkennen, begreifen und nutzen: Die neue soziale Realität gestalten

Manche Menschen können das Wort Demografie oder das Schlagwort „Demografischer Wandel“ schon gar nicht mehr hören. Nicht wenige Menschen in Politik und Verwaltung reagieren auch darauf und nehmen es gar nicht mehr aktiv in den Mund oder setzen es in den jeweiligen Behörden seltener aktiv auf die Tagesordnung. Ähnlich geht es anderen Menschen mit Worten, die als Synonym für den demografischen Wandel angesehen werden: Pflegenotstand, Lehrermangel, Altersarmut, ungleiche Lebensbedingungen in Städten bzw. im ländlichen Raum, bezahlbares Wohnen, Migration und Zuwanderung, Ärztemangel ….

Der demografische Wandel ist ein Phänomen, das bundesweit (europaweit, ja weltweit) festzustellen ist. Er beruht auf Fakten, keinen Prognosen. Bundesweit lassen sich die Entwicklungen vorausberechnen, denn Kinder, die nicht mehr geboren werden, benötigen keine U-3-Betreuung, nehmen keinen Kindergartenplatz in Anspruch, suchen keine Schule, werden nicht Auszubildende oder Studierende, stehen nicht als Fachkraft zur Verfügung, gründen keine Familie, werden also nicht Mama, Papa, Großmutter oder Großvater. Und Menschen, die heute 67 Jahre alt sind, werden statistisch mindestens 21 Jahre Rente beziehen, also 88 Jahre alt werden. Und wir wissen auch, dass jeder dritte über 85 und rund 70 Prozent aller über 90 Jahre (stationär) pflegebedürftig werden. Das lässt sich alles hochrechnen, denn es handelt sich dabei um Menschen, die geboren sind. Die Realitäten sind, wie sie sind. Sie sind und wirken aber regional sehr unterschiedlich. Köln, Potsdam oder Leipzig werden den demografischen Wandel auch spüren, doch anders als Tangermünde, Eschwege oder Vechta. Und das in vielfältiger Hinsicht, wie noch zu beschreiben sein wird.

Wer seine Zukunft gestalten möchte, sollte folgende fünf Schritte beherzigen:

  • Diese Entwicklung zur Kenntnis nehmen, sich mit ihr beschäftigen, sich sensibilisieren lassen dafür, dass die Zukunft nicht mehr die bloße Verlängerung der Vergangenheit ist. Dieses digitale Nachschlagewerk will und wird Hilfestellung leisten.
  • Die Bevölkerungsstruktur ist praktisch für jede Kommune vorausberechnet. Das Statistische Bundesamt verfügt über Datenmaterial, die Statistischen Landesämter können Daten bis zur kommunalen Ebene vorweisen, aber auch Stiftungen wie die Bertelsmann Stiftung[1] haben Instrumente vorgelegt, womit jeder Mensch Wissen um die demografische Zukunft erwerben kann. Es mangelt nicht an Erkenntnissen, es mangelt an Handlungswissen und vor allem -bereitschaft.
  • Wir brauchen Zielvorstellungen, wie eine Welt aussehen kann und soll, in der wir generationenübergreifend und mit einer Vielfalt an Kulturen und Lebensstilen leben, wohnen und arbeiten wollen. Erst wenn wir diese Ziele kennen, lohnt es sich an die Umsetzung zu gehen. In der Regel sind wir gewohnt in Maßnahmen zu denken (Wie machen wir das?), weniger geübt, in Zielen zu denken (Wohin wollen wir? Was wollen wir erreichen?). Stellen Sie sich vor, sie haben ein tolles, modernes, technisch ausgereiftes Schiff, kennen aber nicht den Hafen, den Sie damit ansteuern wollen? Was nützt dann das Schiff?
  • Wenn wir unsere Ziele formuliert haben, sollten wir ein Handlungskonzept erarbeiten, wie wir diese Ziele gemeinsam realisieren wollen. Es lohnt sich bei diesen Prozessen möglichst viele gesellschaftliche Akteure und Akteurinnen neben Politik und Verwaltung ins Boot zu holen, denn alle sollen sich mit dieser Zukunftsvision identifizieren und aktiv mitwirken, sie umzusetzen.
  • Regelmäßig die jeweiligen Schritte, also die Maßnahmen, die zur Erreichung der Jahresziele und der Leitziele für 2030, 2035 oder 2040 führen sollen, überprüfen, diskutieren, weiterentwickeln. Daher sollten diese Ziele auch messbar sein. Auch Ziele, die nicht erreicht werden, sind wichtig. Denn die Misserfolge als misslungene Erfolge auf dem Weg zum Ziel zu werten, ist die Botschaft.

Diese Schritte zu gehen kommt vielerorts schon einer großen Veränderung gleich, denn in der Regel hat man das so noch nie gemacht. Wer hier einige Beispiele nachlesen möchte, wie Kommunen in Deutschland sich konzeptionell auf den Weg gemacht haben, der wird im Internet fündig.[2] Der wichtigste Erfolgsfaktor in diesem Prozess ist und bleibt die Kommunikation dieses Themas. Wie gelingt die Sensibilisierung der Politik, der Verwaltung, der Bevölkerung, der Wirtschaft, der Vereine?

Vor einigen Jahren erhielt ich Gelegenheit, in Dresden mit Repräsentanten der Landesregierungen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen zu treffen. Sie wollten von mir hören, wie sie das Thema „Demografie“ kommunikativ in ihren Kommunen so aufgreifen könnten, dass die Bürger motiviert seien, gestalterisch aktiv zu werden. Aus meiner Sicht ist die Kommunikation dieser Herausforderung die zentrale Frage. Wie spreche ich darüber? Ist es eine Katastrophe, weil das, was ich kenne und lieb gewonnen habe bzw. das, was ich erträumt und erhofft hatte („blühende Landschaften“) nicht mehr realistisch scheint? Meine Antwort lautete: Sprechen Sie nicht von den Katastrophen der Veränderung, sondern von den Chancen der Zukunft. Die Blicke, die ich darauf erntete, schienen mich mit Erich Honecker zu vergleichen, der auch immer von den Chancen des Sozialismus statt den offensichtlichen Realitäten des Alltags faselte.

Dabei ist es nicht das Ziel, kommunikativ Sand in die Augen zu streuen und einen vernebelten Blick auf eine vermeintlich gute Zukunft zu werfen, sondern faktenbasierte Chancen für jeden Einzelnen oder eine Gemeinschaft nachvollziehbar aufzuzeigen.

Die große Chance, den demografischen Wandel aktiv gestalten zu können, ist, dass jeder Mensch davon betroffen ist und weiterhin sein wird: jeder ganz persönlich, jeder als Teil einer Familie, jeder als Bewohner einer Kommune, jeder in seinem Beruf und jeder an seinem Arbeitsplatz. Keiner kann sagen, dass er nichts damit zu tun habe. Mit anderen Worten: Die notwendigen Veränderungen sind im Interesse eines jeden Einzelnen, hier gibt es niemanden, der Sand ins Getriebe schmeißen kann, um etwas zu verhindern, weil damit letztlich nur sich selbst geschadet wird. Die persönliche Betroffenheit, die in der Tat viele Menschen noch immer nicht sehen (das ist leider die große Masse) oder nicht sehen wollen (das ist leider die Mehrheit der Elite in Politik, Verwaltungen, Interessensverbänden), gilt es kommunikativ zu erzeugen.

Vor einigen Jahren saß in der ersten Reihe bei einem meiner Vorträge ein älterer Herr, der sich mit folgenden Worten lautstark in meine Ausführungen einmischte: „Junger Mann, ich bin jetzt 60 Jahre. Ich habe 45 Jahre gearbeitet, machen Sie das mal nach. Und jetzt will ich meinen Ruhestand genießen. Diese demografische Entwicklung betrifft doch eigentlich nur die Jüngeren.“ Daraufhin beugte ich mich auf Augenhöhe zu ihm herunter und entgegnete: „Junger Mann, stellen Sie sich mal vor, sie werden 90 Jahre alt. Wollen Sie die nächsten 30 Jahre Däumchen drehen?“ Das war ihm gar nicht bewusst, denn so hatte er sein Leben noch gar nicht betrachtet. Ab da war auch ihm klar: Er ist betroffen.

Das folgende Beispiel vermag das noch einmal zu unterstreichen: Zurzeit spenden etwa drei Prozent der Bevölkerung Blut, obwohl über 90 Prozent das für wichtig erachten. Täglich werden etwa 14.000 Blutspenden benötigt.[3] Das reicht im Moment gerade so aus, um die laufenden Operationen in den Krankenhäusern durchzuführen. Die EHEC-Krise in Hamburg 2011 hat zum Beispiel aufgezeigt, wie rasch die Blutreserven aufgebraucht sind und wie viele Menschen bereit waren, kurzfristig Blut zu spenden. In einer älter werdenden Gesellschaft wird es deutlich mehr Operationen geben. Denken wir nur an die Stürze im Alter und entsprechende Brüche, denken wir zum Beispiel auch an deutlich zunehmende Krebserkrankungen[4]. Wenn die Blutspendebereitschaft sich nicht signifikant verbessert, haben wir ein Problem, diese Operationen in Zukunft durchzuführen. Was heißt das? Müssen wir Blutplasma mit zur OP bringen? Kann sich nur der Mensch eine Operation leisten, der über das nötige Kleingeld verfügt, oder der eigene Kinder hat? Ich höre schon die Stimmen, die das in Abrede stellen, zumal es ja dem Wohlfühldenken und den Einlull-Strategien diametral entgegensteht. Und natürlich können wir Lösungen finden, so zum Beispiel eine Pflicht zum Blutspenden einführen oder steuerliche Anreize schaffen, aber wir müssen es auch tun. Wir müssen uns hier verändern! Wir müssen handeln, aber nicht hektisch mit einigen Aktionen, sondern zielgerichtet und strategisch.

Die weitere große Chance des demografischen Wandels ist es, dass wahrlich niemand ein Konzept, eine Blaupause entwickelt hat, wie dieser Wandel zu gestalten ist. Selbst Experten können die vielen Facetten und Wirkungen des demografischen Wandels gar nicht aufzeigen. Das hat die Chance, dass wir alle gemeinsam uns auf den Weg machen und (innovative, kreative) Lösungen finden können, um diese Herausforderungen zu meistern. Was gestern gut und richtig war, muss es heute nicht mehr sein. Das ist keine Kritik an denen, die gestern für diese Lösungen aktiv und mit Herzblut gestritten haben. Kritik ist dann angebracht, wenn weiterhin versucht wird, mit alten Ideen und Instrumenten diese neuen Herausforderungen zu verwalten. Damit verbunden ist die Chance, dass wir alle gesellschaftlichen Akteure einbinden, gemeinsam Ziele identifizieren, wie der Hafen aussieht, in dem das Schiff „Deutschland 2030“ (Medianalter 48 Jahre, doppelt so viele Rentner wie Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, rund 30 Prozent Menschen mit Zuwanderungsgeschichte) sicher und erfolgreich für Passagiere und Besatzung einlaufen kann. Daran mangelt es – noch!

Wer die saturierte Gesellschaft in Deutschland im Sommer 2019 beobachtet, die zufrieden Urlaub macht und sich in den wirtschaftlichen Erfolgen sonnt, der gewinnt den Eindruck, als ob unsere Zukunft mal wieder vertagt wird?[5] Und wir grillen unsere Würstchen, als ob uns das alles nichts angeht? Auch die Wahlbeteiligungen, so zum Beispiel bei Kommunalwahlen signalisieren, dass eine Hälfte der Wahlberechtigten praktisch kein Interesse und/oder kein Vertrauen in die Zukunftsgestaltung durch Politik mehr hat.

Längst ist klar, dass eine bloße Vertagung einer aktiven Zukunftsgestaltung nicht mehr ausreicht. Drei Beispiele mögen das illustrieren.

Im Sommer 2019 erlebten wir alle sehr viele heiße Tage mit tropischen Nächten. Das gab es schon immer – mal. Der Klimawandel[6] wird aber für deutlich heißere Sommer mit deutlich mehr tropischen Nächten, mehr Starkregenfällen und stärkeren Stürmen sorgen. Unsere kommunalen Stadtplanungen  sind darauf gar nicht ausgerichtet. Denn Beton lädt sich noch zusätzlich auf. Mehr Grün, mehr Wasser, mehr Schatten wären einige Lösungsansätze. Zudem wird die älter werdende Gesellschaft mit deutlich mehr gesundheitlichen Herausforderungen, zum Beispiel Herzkreislaufthemen, zu kämpfen haben. Wenn dann noch beachtet wird, dass heute jeder zweite niedergelassene Arzt älter als 55 Jahre ist, in zehn bis zwölf Jahren jede zweite Praxis von heute geschlossen sein wird, und der Nachwuchs nicht vor der Tür steht, dann kommt auch einem stärkeren eigenverantwortlichem Gesundheitshandeln eine große Bedeutung zu. Sind das Themen, die für die Zukunft diskutiert werden, oder jemanden interessieren?

Ein weiteres Thema, das tagtäglich in irgendeinem Zusammenhang diskutiert wird, ist die Digitalisierung unserer Gesellschaft. Sie durchdringt unsere Welt, wie wir sie gewohnt sind, fundamental und verändert sie. Robotik in der Pflege, Telemedizin auf dem Land statt einer vollausgestatteten Arztpraxis, Smart-Home, also der Kühlschrank, der mitteilt, das Jogurt und Milch eingekauft werden müssen, das autonome Fahren, die Konferenzen, die virtuell stattfinden – alles nur Zukunftsvisionen? Nein, es sind längst Realitäten, an denen in vielen Laboren an vielen Universitäten und in vielen Unternehmen geforscht und praktisch gearbeitet wird. Nur: diese Digitalisierung zum Beispiel der Arbeitswelt trifft auf eine Belegschaft, die noch nie so alt war. 2018 belief sich das Medianalter der Erwerbsfähigen in Deutschland bei 45 Jahren. Rund 25 Prozent der Beschäftigten, zum Beispiel in den kommunalen Verwaltungen, sind älter als 55 Jahre. Was ist, wenn diese Älteren in den Betrieben, Behörden und Gewerken keine Lust auf Veränderungen haben und die Digitalisierung ablehnen? „Sollen sich doch meine Nachfolgenden damit beschäftigen. Ich will mich damit nicht mehr vor meinem Ruhestand auseinander setzen.“ Dann findet die Digitalisierung statt, aber weitgehend ohne uns. Dass über das gesamte Leben hinweg künftig gelernt werden muss, ist eine Binsenweisheit und dennoch nicht überall akzeptiert.

Und schließlich das immer wieder sehr emotional diskutierte Thema der Zuwanderung. Von 2011 bis 2018 sind netto 4.082.392 Menschen mehr nach Deutschland eingewandert als von Deutschland ausgewandert. In der gleichen Zeit sind die Hartz-IV-Beziehenden von 6.104.834 (2011) auf 5.847.255 (2018) gesunken, also um 257.579 Beziehende. In der gleichen Zeit ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen von 2.976.488 Menschen (2011) auf 2.340.082 (2018) zurückgegangen. Die Differenz: 636.406 Menschen weniger arbeitslos. Dennoch glauben viele hartnäckig, dass die Zuwanderung eine Zuwanderung in die Sozialsysteme  (Rente, Gesundheit, Pflege, Kindergeld) sei. Realität ist aber: Wären diese Menschen nicht gekommen, sähe der Fachkräftemangel, nicht nur in der Pflege und im Gesundheitssystem, noch dramatischer aus! Die 14. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung ist da mathematisch sehr klar. Sie belegt, dass von 2019 – 2035 jährlich rund 530.000 Menschen mehr nach Deutschland zuwandern müssten, um die Welt, so wie wir sie kennen, so zu erhalten, wie sie ist und die Folgen der Alterung auch noch auffangen.

Zukunft gestaltet sich mithin nur durch Zuwanderung, da nur noch in wenigen Kommunen mehr Kinder geboren werden als Menschen sterben. Doch wo wird vor Ort eine aktive kommunale Integrationspolitik betrieben? Wo gibt es ein gemeinsam entwickeltes Werteverständnis und eine gemeinsame Vorstellung von Zukunft? Wo verabschiedete ein Stadtrat eine Haltung zur Migration und Integration? In den Schulen sitzen rund 30 Prozent (und mehr) Kinder mit Migrationshintergrund, unter den Lehrern sind das gerade mal zwei Prozent. In Deutschland leben rund 20 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund, in den Parlamenten sitzen vielleicht zwei Prozent. Was heißt das alles für unsere Zukunft?

Diese drei Beispiele belegen, dass der demografische Wandel jedes Handlungsfeld berühren und betreffen wird, es belegt aber auch, dass es eines strategischen Vorgehens bedarf. Es bedarf einen Plan, ein Konzept, eine wirkliche strategische Vorgehensweise. Dabei legte die Bundesregierung 2012 ihre „Demographie-Strategie“[7] vor. Doch da finden wir vergeblich Vorstellungen von einem „Deutschland 2030“, dass strategisch auf dem Hintergrund der demografischen Veränderungen gemeinsam gestaltet werden soll. Interessanterweise ist bis heute (2019) kein aktualisierender Zwischenbericht vorgelegt worden.

Eine weitere große Chance des demografischen Wandels ist die persönliche Aussicht, ein langes, erfülltes, gesundes Leben zu führen. Ende 2018 lebten in Deutschland 13.969 Menschen, die 100 Jahre und älter geworden sind. Noch nie hatten Menschen, die heute geboren werden, eine Chance auf eine so hohe Lebenserwartung. Tendenz weiter steigend.

Wer heute geboren wird, hat eine Wahrscheinlichkeit von 94 Prozent, seinen 60. Geburtstag zu feiern, wenn es ein Mädchen ist, bzw. von 89 Prozent, wenn es ein Junge ist. Wir haben also den Luxus, sechs Lebensjahrzehnte relativ sicher planbar zu gestalten und noch viele weitere Lebensjahre anzuhängen. Denn wer heute 60 Jahre alt ist, kann statistisch mit mindestens zwei weiteren Lebensjahrzehnten rechnen. Doch das bedarf einer grundlegend anderen Einstellung zur eigenen Gesundheit, zum jeweiligen Bild vom Alter, vom Altern und von den Alten.

Sie kennen das wahrscheinlich auch, dass Ihnen ein Mensch, der aus Ihrer Sicht bereits reif an Jahren ist, von alten Leuten erzählt. So ist es mir vor wenigen Wochen ergangen, als meine Taxifahrerin, die ich auf mindestens 70 Jahre schätzte, von ihrer „lustigen Fahrt mit alten Leutchen“ erzählte. Wer Menschen befragt, wie alt sie sich denn fühlen, macht sich subjektiv nicht selten ein Lebensjahrzehnt jünger. Und im Vergleich mit Menschen, die 1960 mit 65 Jahren in Rente gingen, dann vielleicht noch zehn Jahre in Rente lebten, sind heute Menschen mit 65 Jahre in der Tat zehn Jahre geistig und körperlich jünger und sie dürfen sich auf durchschnittlich 20 Jahre Rentenbezugsdauer einrichten.

Doch die meisten Menschen leben und handeln nicht so. Und nach wie vor meinen nicht wenige, dass Menschen über 55 zum alten Eisen gehörten und nicht mehr zu gebrauchen seien. Ich bin immer wieder erstaunt über die Hartnäckigkeit der von Vorurteilen gegenüber dem Alter(n) geprägten Bilder. Dabei werden wir ohne die älteren Menschen unsere gemeinsame Zukunft gar nicht gestalten können. Lächerlich sind insbesondere jene Unternehmenden, die noch immer glauben, die 24-jährige promovierte Eier legende Wollmilchsau per Stellenanzeige für ihr Unternehmen gewinnen zu können. Dabei dreht sich die Arbeitswelt völlig, denn künftig wird weniger der Arbeitgebende entscheiden, wer für ihn arbeiten darf, sondern vielmehr der Arbeitnehmende, wo er arbeiten will.

Daher ist eine weitere große Chance des demografischen Wandels für jeden Einzelnen, dass Arbeitslosigkeit als nennenswertes Problem der Vergangenheit angehört. Jeder Mensch wird gebraucht und die Arbeitgebenden werden viel tun müssen, um Arbeitnehmende zu überzeugen, bei ihnen und für sie zu arbeiten. Eltern, die in Sorge sind, dass ihre Kinder kein Auskommen haben werden, wird es nicht mehr geben. Im Gegenteil: der demografische Wandel ist auch für jene eine Chance, die bisher eher durch den Rost gefallen sind, so zum Beispiel Haupt- und Förderschüler, aber auch Menschen mit Handicaps. Damit verbunden ist der Paradigmenwechsel, dass die Familie sich nicht mehr an den Beruf anpassen muss, sondern umgekehrt. Der Arbeitgebende wird attraktiv, der es schafft, lebensphasenbezogen Arbeitszeiten zu gestalten. Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird mehrheitlich künftig die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sein, so dass der Arbeitgebende künftig Kinder und pflegebedürftige Angehörige seiner Beschäftigten im Blick haben wird. Doch das wird nicht so einfach zu organisieren sein, zumal wir schon heute Erzieherinnen und Altenpflegerinnen[8] als Berufe ansehen dürfen, die besonders nachgefragt werden. Hier wird sich unsere Gesellschaft neu positionieren (zum Beispiel in der Frage der Entlohnung, die auch immer eine Frage der Wertschätzung und Anerkennung eines Berufes in der Gesellschaft darstellt) und neu organisieren müssen (zum Beispiel in der Frage, was künftig eine Fachkraft ist).

Und wenn unsere Gesellschaft jede/n Bürger/in braucht, unabhängig vom Alter, unabhängig vom Geschlecht, unabhängig von der ethnischen Herkunft, von der sozialen Lebenswirklichkeit und von den individuellen Beeinträchtigungen, so blitzt hier die gelungene Umsetzung der Inklusion als gesellschaftliches Paradigma der Zukunft auf. Denn die UN-Konvention der Menschen mit Behinderungen nennt als Ziel der Inklusion die „gesellschaftliche Teilhabe aller von Beginn an“ und das unabhängig von den oben genannten Faktoren. Der demografische Wandel ist daher auch eine Riesenchance für eine gelingende Inklusion, die bei uns immer noch (bewusst?) missverstanden wird als die Ermöglichung des gemeinsamen Unterrichts von behinderten und nicht-behinderten Kindern an Regeleinrichtungen der schulischen Ausbildung.

Der demografische Wandel wird auch eine große Chance für das Miteinander der Generationen von 0 bis 100 Jahren (und darüber hinaus) sein. Die bisherigen Generationenverträge, die wir in den Bereichen Rente, Pflege und Gesundheit vor vielen Jahrzehnten geschlossen haben, sind nicht mehr tragfähig. Wir wollen es nur noch nicht einsehen. Dabei wird zum Beispiel die Rentenkasse schon seit Jahren steuerlich aus dem Bundesetat bezuschusst, zurzeit mit rund 90 Milliarden Euro jährlich. Wir brauchen dringend neue Generationenverträge und statt Seniorenräten (was die meisten Gemeinde- bzw. Stadträte bereits sind) und Jugendparlamenten strukturierte Generationendialoge in jeder Kommune. Die politischen Parteien mutieren leider auch zu Altenclubs.

Da der Mensch in der Regel viele Talente hat, muss niemand für immer Dachdecker bleiben und mit 67 Jahren auf dem Dach stehen. Die Frage ist, was ein Mensch, der mit 17 Jahren Dachdecker geworden ist, mit seinen Talenten mit 67 noch macht! Der demografische Wandel ist zudem die Chance, auch generationenübergreifend vom Wissen und den Fähigkeiten der Belegschaften zu profitieren. Klar ist, dass der jüngere Mensch schneller rennen kann, klar ist aber auch, dass der ältere Mensch die Abkürzung kennt. Wir brauchen künftig beide Fähigkeiten, mithin alle Generationen.

Um dieses Ziel nachhaltig zu verankern, gilt es, ein neues Politikfeld zu konzipieren: Generationenpolitik. Das ist eine Chance, aber auch ein Schlüsselfaktor für die gelingende Gestaltung des demografischen Wandels. Und wenn wir die politischen Handlungsfelder durchgehen, so wird deutlich, dass sie längst generationenübergreifender gedacht werden und damit konzipiert werden müssen. Beispiele sind:

  • Betreuung: Kinder, aber auch pflegebedürftige (ältere) Menschen sowie behinderte Menschen jedweden Alters.
  • Bildung: Das über die Lebenslinie hinweg gedachte Lernen setzt eine Bereitschaft, aber auch ein Angebot sowie eine alternsgerechte Didaktik voraus.
  • Arbeit: Es werden künftig mindestens drei Generationen am Arbeitsplatz das Miteinander gestalten (hinzu kommt die kulturelle Vielfalt).
  • Familie: Ist Familie nur da, wo Eltern sich um (minderjährige) Kinder kümmern oder auch da, wo Kinder sich um ihre pflegedürftigen (dementen) Eltern kümmern, oder auch da, wo Menschen füreinander generationenübergreifend auf Dauer angelegte Verantwortung übernehmen, obwohl sie nicht miteinander verwandt sind?
  • Vereinbarkeit von Familie / Pflege und Beruf.
  • Engagement: Bundesfreiwilligendienst für Generationen als Nachfolger des Zivildienstes.

 

Eine weitere Chance des demografischen Wandels liegt darin, dass wir jedes Kind brauchen. Wenn politisch Verantwortliche in ihren Sonntagsreden schwadronierten, dass Kinder die Zukunft einer Gesellschaft seien, aber dann doch relativ tatenlos zusahen, dass in Deutschland nach wie vor die Zukunft der Kinder vom Elternhaus abhängig bleibt, dann stimmt etwas nicht. Da Kinder aber nun Mangelware sind und in einer Marktwirtschaft der Mangel zu ansteigenden Preisen führt, werden auch Kinder im Sinne von Nachwuchs künftig mehr Wert sein. Der Wettbewerb um den gut qualifizierten Ausbildungssuchenden ist längst entbrannt, aber auch Menschen, die früher keine oder sehr geringe Chancen hatten, werden nun gebraucht.

Eine wichtige Kernbotschaft des demografischen Wandels lautet: Wir brauchen jedes Kind, jedes Talent.

Denn da wir nur diese Kinder haben, die geboren sind (ein Drittel mit Migrationshintergrund, 15 Prozent in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften, neun Prozent „Frühchen“, vier Prozent mit Behinderungen), müssen wir uns anders um sie kümmern, denn sie werden uns einmal regieren, verwalten, betreuen, versorgen. Je früher wir diese Kinder fördern, umso nachhaltiger wird die Wirkung sein. Das setzt voraus, dass wir begreifen, dass die Erzieherin im Kindergarten eine weitaus wichtigere Bedeutung für unsere gesellschaftliche Zukunft hat als der Studiendirektor kurz vor dem Abitur. Die umfangreichen Streikaktionen der Erzieherinnen der letzten Jahre verdeutlichen dies einerseits, sie verdeutlichen aber auch die Macht, den dieser Berufsstand für die Wirtschaft hat, denn unsere Unternehmen funktionieren nur, wenn die Mitarbeitenden ihren Nachwuchs gut betreut wissen. Dass auch dieser Beruf zu den gefragten Berufen auf dem Arbeitsmarkt gehört, sei ebenfalls erwähnt.

Eine weitere große Chance des demografischen Wandels ist die Entwicklung einer Willkommenskultur in Deutschland. Das Ausländerrecht ist juristisch als Gefahrenabwehrrecht konzipiert. Da waren 1965 Menschen am Werk, die den Ausländer als ungewollten Fremden sahen und das, obwohl 1964 bereits mehr als eine Million Gastarbeitende aus verschiedenen europäischen Ländern bei uns lebten. Doch damals holten wir Arbeitende und stellten erst viel später fest, dass es sich dabei auch um Menschen handelt. Heute profitiert unsere Gesellschaft von der Vielfalt der Talente, kulturellen Werte und Fähigkeiten. Gleichwohl hat in der individuellen Wahrnehmung noch immer die Angst vor dem Fremden die Oberhand. Ohne Zuwanderung von außen werden wir die Folgen des demografischen Wandels nicht gestalten können. Aber selbst ohne die, die hier bereits leben, wird das nicht möglich sein. In Hessen zum Beispiel weisen gegenwärtig die Hälfte der Kinder von null bis zehn Jahren einen Migrationshintergrund auf. Denken wir 20 Jahre, 25 Jahre weiter, wenn diese Kinder Eltern werden? Deutschland wird sich verändern. Die Frage ist weniger ob, sondern in erster Linie wie. Die Weichen dafür werden heute gestellt.

Der demografische Wandel ist die große Chance, ein gemeinsames Wertefundament für eine Gesellschaft der Vielfalt zu legen. Wir haben 51 Jahre[9] gebraucht, Integration zugewanderter Menschen als Chefsache zu etablieren. Wir haben 61 Jahre gebraucht, um zu akzeptieren, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Jetzt gilt es auf kommunaler Ebene auch kommunale Integrationspolitik zu verankern, die Vielfalt als gelebte Zukunft ansieht und dafür ein von allen mitgetragenes Wertefundament entwickelt.

Eine weitere große Chance des demografischen Wandels ist die Etablierung einer ‚Mit-Mach-Gesellschaft‘, einer Bürgergemeinde. Der demografische Wandel macht die kluge Etablierung einer Engagementpolitik auf allen politischen Ebenen notwendig, denn wir werden die Herausforderungen des demografischen Wandels ohne das Einbinden freiwilligen Engagementpotenzials nicht gestalten können. Der Trend der Zukunft lautet: „Engagement ist Ehrensache, weniger Ehrenamt.“[10]

Nehmen wir als Beispiel die Pflege der älteren Menschen. Sie wird uns professionell nicht gelingen, weil die Menschen gar nicht da sind, die die Stellen einnehmen können. Schon 2014 kamen auf 100 freie Stellen im Pflegebereich nur 44 Arbeitssuchende. Was hat sich seitdem tatsächlich verbessert? Und: Wie soll das erst in der Zukunft aussehen, zumal die zu Pflegenden sich von 3,41 Millionen Menschen (2017) auf 4,8 Millionen Menschen (2060) erhöhen werden? Wir brauchen andere Konzepte. Die Bundesregierung klebt an alten Bildern: Sie verspricht vollmundig 13.000 neue Stellen, ohne zu sagen, woher die Menschen kommen sollen, um diese Stellen mit Leben zu füllen.

Politische Parteien schaffen es zudem nicht, jüngere Menschen zur aktiven Mitarbeit zu begeistern. Darauf werden Kommunen reagieren müssen, wollen sie die Folgen und Wirkungen des demografischen Wandels vor Ort gestalten. Es wird neue Partizipationswünsche, aber auch verstärkte, vielfältige Beteiligungsangebote geben. Das ist eine Chance für eine Mit-Mach-Kultur, die auch für eine Belebung und Neuidentifikation mit Gesellschaft, Demokratie und Zukunft sorgen kann.

Schließlich ist der demografische Wandel auch eine Chance, die Geschlechterdebatte endlich als wirkliche Gleichstellung der Geschlechter zu betrachten, nicht mehr nur als Frauenförderung. Wer in die Kinder- und Jugendgeneration schaut, der wird feststellen, dass der Junge der ‚Looser‘ unserer Gesellschaft ist, insbesondere wenn er noch aus sozial schwierigen Lebenswirklichkeiten kommt und einen Migrationshintergrund aufweist. Das war mal anders, nämlich das katholische Mädchen vom Lande aus einer Arbeiterfamilie. Doch wir debattieren nach wie vor die Frauenquote in den Vorständen der DAX-notierten Unternehmen. Das ist lächerlich, zumal die Elite der Zukunft eh‘ weiblich sein wird. Wer heute einen Blick an die Universitäten wirft, der wird feststellen, dass mit Ausnahme im Maschinenbau und in den MINT-Fächern überall die Frauen die Mehrheit repräsentieren (Tiermedizin: 86 Prozent. Was heißt das für die Landwirtschaft in Deutschland?) Der Junge hingegen ist zu 64,8 Prozent Förderschüler, zu 61,9 Prozent Schulabbrecher, zu 56,9 Prozent Hauptschüler. Abitur machen heute mehrheitlich Mädchen (52,6 Prozent)[11]. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Doch da Intelligenz nicht an ein bestimmtes Geschlecht angebunden ist, sollten wir uns Gedanken machen. Insbesondere weil, demografisch betrachtet, Kinder noch immer von Mann und Frau gezeugt werden. Aber akademisch gebildete Frauen bleiben häufiger kinderlos (obwohl der Kinderwunsch bei ihnen vorhanden ist), weil der entsprechende Partner fehlt. Mit anderen Worten: wir müssen für neue Männerbilder sorgen, wozu auch selbstverständlich die Erziehung der Kinder gehört und wozu auch selbstverständlich gehört, dass der Meister seinem Gesellen erlaubt, die Werkshalle zu verlassen, um seinen kranken Sohn aus der KITA abzuholen. (Wenn er das nicht tut, verliert er ggf. eine wichtige Fachkraft, für die die Familie auch ein wichtiger Wert ist. Und diese Fachkraft gewinnt ein anderer Arbeitgebender, der der lebensphasenbezogenen Arbeitsplatzgestaltung einen anderen Stellenwert beimisst.)[12]

Es darf nicht sein, dass gebildete Frauen auf Familie verzichten und bildungsferne Frauen auf Karriere. Es darf nicht sein, dass Männer ihren Kinderwunsch von einem altertümlichen Bild des Ernährers der Familie abhängig machen. Wir brauchen Bilder, die in der Gesellschaft akzeptiert werden und die für beide Geschlechter die Bandbreite von „Kinder, Küche, Kirche und Karriere“ beinhalten. Da hat der Mann noch einen deutlich schwierigeren Weg vor sich, doch der demografische Wandel wird hier nachhaltig beitragen, insbesondere weil wir Gleichstellung auf beide Geschlechter über die gesamte Lebenslinie hinweg betrachten (zumal das Alter mehrheitlich weiblich ist).

Fazit: Es gilt, die Chancen für eine gute Zukunft aller Generationen, Geschlechter und Kulturen beherzt und mutig zu ergreifen. Doch das setzt voraus, dass wir den demografischen Wandel als Phänomen begreifen und erkennen, dass er irreversibel unser Leben nachhaltig und tiefgreifend verändern wird und dass nur dessen Gestaltung Chancen wahrt. Es setzt die eigene Veränderungsbereitschaft voraus.

 


 

[1] Sehen Sie im Internet das Portal www.wegweiser-kommunen.de. Jede Kommune über 5.000 Einwohner ist dort mit Daten zur gegenwärtigen Bevölkerungssituation und mit einer Vorausberechnung für 2030 vertreten. Für kleinere Kommunen empfiehlt es sich, die Daten des jeweiligen Landkreises anzusehen bzw. die jeweiligen Statistischen Landesämter und deren Berechnungen einzusehen.

[2] Beispielhaft seien hier die Gemeinde Senden im Münsterland, die Stadt Kirchheim unter Teck im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg, der Landkreis Vechta oder auch der Landkreis Euskirchen genannt.

[3] Quelle: Ärzte-Blatt vom 18. Juni 2018.

[4] An dieser Stelle wird auf die Untersuchungen des Fritz-Beske-Instituts in Kiel verwiesen. Siehe: Fritz Beske Institut für Gesundheits-System-Forschung Kiel (Hrsg.): Morbiditätsprognose 2050. Ausgewählte Krankheiten für Deutschland, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Schriftenreihe Band 114, Kiel 2009.

[5] Sehen Sie hierzu auch das von Peer Steinbrück 2015 vorgelegte Buch „Vertagte Zukunft“. Das Buch mangelt nicht an Klarheit in Diagnose und Therapie. Verwunderlich ist nur, dass er als Kanzlerkandidat, Minister, Ministerpräsident den von ihm diagnostizierten Zustand längst hätte vordenkerisch entgegentreten können.

[6] Sehen Sie hierzu: Esther Gonstalla: Das Klimabuch. Alles, was man wissen muss, in 50 Grafiken. 2. Auflage, München 2019.

[7] Bundesministerium des Inneren (Hrsg.): Jedes Alter zählt. Demografiestrategie der Bundesregierung. K. A.

[8] Hier sei betont, dass das jeweilig andere Geschlecht auch gemeint und stets mitgedacht wird, auch wenn es nicht ausdrücklich sprachlich genannt ist.

[9] 1955 wurde der erste Gastarbeitervertrag mit Italien geschlossen. 2006 führte  Bundeskanzlerin Angela Merkel den ersten Nationalen Integrationsgipfel der Bundesregierung in Berlin durch. 2016 wurde ein Integrationsgesetz im Bundestag verabschiedet.

[10] Das Zitat ist von Horst W. Opaschowski geprägt worden.

[11] Diese Zahlen beziehen sich auf das Schuljahr 2016/2017. Quelle: www.destatis.de.

[12] Der Autor war von 2010 – 2013 Mitglied des Beirates Jungenpolitik der Bundesregierung. Der von diesem Beirat vorgelegte Abschlussbericht befasst sich u. a. auch mit den hier diskutierten Zusammenhängen: Beirats Jungenpolitik (Hrsg.): Jungen und ihre Lebenswelten – Vielfalt als Chance und Herausforderung. Opladen, Berlin, Toronto 2013.